In
der Sommerpause kam es nur zu wenigen Änderungen der
Erfolgsmannschaft: als neuer Keeper wurde Planer verpflichtet, fürs
kreative Mittelfeld war Roman Stary vorgesehen, vom SV Pasching
kehrte leihweise Wolfgang Mair nach Tirol zurück, um Sammy Koejoe an
vorderster Front zu unterstützen. Mit Mühlbauer kam ein Routinier,
der auf den Flanken einsetzbar war. Auf der Kommandobrücke stand nun
Helmut Kraft, der Michael Streiter beerbte.
Nach kurzer Vorbereitung traf man bereits im ersten Spiel auf einen
Meisterschaftsfavoriten: Austria Lustenau. Und Wacker gelang ein
0:0. Man konnte sich gegen einen sogenannten "Großen" bereits im
ersten Spiel entscheidend in Szene setzen. Die glückselige
Gefühlswelt der "Wackerianer" erfuhr aber bereits im zweiten Spiel
einen argen Dämpfer. 7.500 Zuseher waren zur Heimpremiere des
FC Wacker gekommen, um einen Sieg gegen einen vermeintlich "Kleinen"
zu bewundern. Der Kapfenberger SV entschied dieses Duell durch
krasse Fehler der Tiroler klar mit 3:1 für sich. Der Tiroler Keeper
Planer ließ sich dabei von einem Ausschuss des Kapfenberger
Torhüters überraschen.
Dann das erste Tiroler Derby gegen Wörgl vor knapp 9.000 Zusehern.
Wacker gewann durch einen Fallrückzieher von Wolfi Mair mit 1:0.
Nach einem 1:0 gegen die BSV Juniors aus Villach folgte das nächste
große Highlight: In Linz wurde der LASK mit 2:0 geschlagen. Nach
einem 2:2 beim FC Lustenau, siegte Wacker im Spitzenspiel gegen den
SC Untersiebenbrunn mit 1:0. Wacker konnte sich im Spitzenfeld
etablieren ohne jedoch ganz an die Tabellenspitze vorzudringen.
Mitte der
Herbstmeisterschaft – eine kleine Formkrise – ein unglückliches 2:4
beim SV Ried und auch die beiden Spiele gegen DSV Leoben wurden
verloren. Im Heimspiel gegen Austria Lustenau sahen die Gäste
bereits wie sichere Sieger aus – Wacker lag schon 0:2 bzw. 1:3
zurück - ehe Ali Hörtnagl in der Nachspielzeit noch das Spiel mit
4:3 für die Innsbrucker entscheiden konnte. Dies war der Auftakt zu
einer guten Serie die in 4:0-Siegen gegen die BSV Juniors Villach
und den FC Lustenau gipfelten.
Im direkten Duell mit Untersiebenbrunn winkte sogar die
Tabellenführung, doch im eisig kalten Marchfeld "erstarrten" die
Tiroler Bemühungen, ganz nach oben zu kommen. Es setzte eine
0:2-Niederlage, bei der sich aber zeigte, dass man vor den
Niederösterreichern keine Angst zu haben brauchte.
In den vorgezogenen Frühjahrsrunden begann man wieder bei Austria
Lustenau, bis knapp vor Ende des Spiels führte Wacker mit 1:0 ehe
binnen Minuten die Tore zum 1:3 fielen. Die Spiele gegen
Untersiebenbrunn und Ried wurden jedoch klar gewonnen. Wacker
überwinterte als Tabellenzweiter – punktegleich mit Tabellenführer
SC Untersiebenbrunn.
In der
Winterpause absolvierte der FC Wacker wieder das Trainingslager an
der türkischen Riviera in Side. Der Kader wurde abgespeckt: Hanikel,
Riedl, Paris und Kellner verließen den Verein, neu hinzu kamen
Ousseni Zongo (Burkina Faso) sowie Akif Güclü.
Im
Frühjahr arbeitete sich Wacker an die Tabellenspitze vor, dem
Ausrutscher gegen Nachzügler FC Lustenau (1:2) folgten Siege gegen
den LASK (2:0) und die unmittelbaren Titelkonkurrenten Kapfenberg
und Austria Lustenau. Den Showdown in Untersiebenbrunn gegen den
letzten verbliebenen Titelaspiranten "Interwetten.com" entschied
Wacker mit 2:1 für sich. Sechs Runden vor Schluss lag Wacker nun
8 Punkte voran und sollte sich den Titel nicht mehr nehmen lassen.
Mit einem – hart erkämpften – 1:0 Sieg gegen die BSV Juniors
fixierte Wacker drei Runden vor Schluss endgültig den Meistertitel.
Die Fans
stürmten das Spielfeld, der Verein FC Wacker Tirol hat das ganz
große Ziel, das vielleicht am Saisonbeginn unrealistisch schien,
erreicht. Die Entwicklung der Mannschaft war stetig, und der
Meistertitel das Ergebnis der konsequenten Arbeit der gesamten
Teams.
Zur Meisterfeier gegen den FC Lustenau kamen über 7000 Zuschauer ins
Tivoli. Das Motto des Abends war vorgegeben: schwarz-grün. Alle
Spieler bis auf Kapitän Robert Wazinger (wie denn auch) bestritten
die Partie mit grün-schwarzem Haupthaar, nach dem Spiel wurde auch
Obmann Gerhard Stocker einer Färbung unterzogen. Die Fans der Nord
bedankten sich auch gebührend bei Gerhard Stocker für dessen nicht
abzuschätzenden Einsatz für den FC Wacker in den letzten beiden
Jahren. |