Saison 2000/01
 

Bundesliga

  SP   S U N   Tore   P
    1. FC Tirol Innsbruck   36   24 5 7   54:30   77
    2. Rapid Wien   36   16 12 8   62:36   60
    3. GAK   36   16 9 11   49:40   57
    4. Sturm Graz   36   16 7 13   58:44   55
    5. Austria Wien   36   14 8 14   47:43   50
    6. Austria Salzburg   36   13 10 13   49:45   49
    7. SV Ried/Innkr.   36   13 9 14   51:52   48
    8. SW Bregenz   36   10 8 18   40:67   38
    9. VfB Admira Wacker Mödling   36   8 12 16   29:63   36
  10. LASK   36   8 9 19   43:70   33
 
 
Zugänge: Andreas SCHIENER (WSG Wattens)            
Jerzy BRZECZEK (Maccabi Haifa)              
Jürgen PANIS (LASK)                
Michael STREITER (Austria Wien)              
Reinhold HARRASSER (SVg Reichenau Innsbruck)      
Pascal GRÜNWALD (FC Tirol-Wacker Amateure)        
im Herbst: Patrik JEZEK (Austria Wien)          
im Winter: Marc ZIEGLER (Bursaspor)          
                     
Abgänge: Heinz WEBER (FC St. Pauli Hamburg)            
Bernhard ERKINGER (beide WSG Wattens)          
im Herbst: Peter PAWLOWSKI (SW Bregenz)        
im Winter: Florian STURM, Thomas GRUMSER, Michael STREITER,
  Stefan KÖCK, Alexander HÖRTNAGL,      
  Pascal GRÜNWALD (alle WSG Wattens)    
 
 

In der wieder nur kurzen Sommerpause, wurde der Kader erweitert. Als Verstärkungen holte man Jerzy Brzeczek aus Israel zurück an den Inn, vom LASK holten die Tiroler Jürgen Panis. Als Ergänzung wurden Andi Schiener und Michael Streiter geholt. Als Ersatz für den nach St.Pauli verliehenen Heinz Weber wurde Reinhold Harrasser verpflichtet. Zudem wurde Bernhard Erkinger an die Wattener Filiale verliehen. Dort werden auch die verpflichteten Mario Sara und der junge Senegalese Sidibe geparkt. Peter Pawlowski fand vorerst keine Berücksichtigung mehr im Kader der Innsbrucker, und wechselte leihweise im Herbst zu SW Bregenz.

Das Supercupspiel wurde vor Saisonbeginn am Tivoli gegen den Cupsieger GAK, nach enttäuschender Vorstellung, mit 0:2 verloren. Der Mannschaft fehlte in diesem Spiel der nötige Biss, der sie in der Vorsaison das ganze Jahr über ausgezeichnet hatte.

Im ersten Spiel der neuen Saison hatte die Tiroler den Aufsteiger Admira Mödling zu Gast, und der machte den Fehler mitzuspielen, und ging mit 6:1 unter, ein gelungener Auftakt für den Meister. In der Folge reichte es in Bregenz und zuhause gegen den GAK nur zu Unentschieden, und man verlor bereits Boden auf die Tabellenspitze. Nach einem 2:0-Auswärtssieg beim LASK, gastierte die Wiener Austria am Tivoli. Viel hatten sich die Innsbrucker vorgenommen, aber daraus wurde nichts, da Mayrleb nach einem Abspielfehler in der Offensive die zu weit aufgerückten Tiroler mit einem frühen 0:1 schockte. Die Innsbrucker kamen in der Folge nicht ins Spiel, und mussten auch noch in der Endphase das 0:2 hinnehmen. Kurt Jara war weniger über das Ergebnis verärgert, als über das schlechte Spiel und die mangelnde Einstellung seiner Mannen.
Dem Unentschieden in Ried folgte eine 0:3-Niederlage beim Vizemeister Sturm. Im folgenden Heimspiel wurden die Salzburger mit 2:0 besiegt, wobei Edi Glieder endlich den ersten Meisterschaftstreffer für die Tiroler erzielte. Beim Spiel in Hütteldorf bei Rapid, geriet man wieder durch einen blöden Abwehrfehler in Rückstand, hatte aber nach dem Ausgleich in der Schlussphase den Siegestreffer auf dem Fuß, vergab diese Chance, und so erzielte Rapid in der Nachspielzeit seinerseits den 2:1-Siegtreffer. Nach einem Viertel der Meisterschaft betrug der Rückstand auf die Tabellenspitze bereits 9 Punkte.

In der 10.Runde kam es zum "Rückspiel" am Tivoli, aber auf dem "neuen Tivoli", der eigentlich noch immer keinen Namen hat. In einem kampfbetonten Spiel ohne spielerische Höhepunkte bezwangen die Tiroler die Wiener durch ein Scharrer-Tor in der Nachspielzeit. Das war der sehr späte Höhepunkt einer durchaus gelungenen Eröffnungsfeier. Das nächste Auswärtsspiel bei Admira Mödling endete mit einer blamablen 1:0-Niederlage, dem ersten Sieg der Admiraner in der laufenden Saison.
Bregenz konnte zuhause auch erst in den letzten 5 Minuten mit 2:0 bezwungen werden, es lief einfach überhaupt nicht bei den Tirolern. Mit dem Spiel beim GAK, das 2:0 gewonnen wurde, ging es wieder leicht aufwärts mit den Innsbruckern. Auch der LASK konnte in der Folge zu Hause mit 3:0 besiegt werden. Durch diese Siege hat sich die Mannschaft bis auf 4 Punkte an die Tabellenspitze herangearbeitet.
Es folgte das Spiel bei der Wiener Austria, die nach Verlustpunkten an der Tabellenspitze lagen. Durch eine taktische Meisterleistung von Kurt Jara, die von den Spielern perfekt umgesetzt wurde, konnte das Spiel mit 2:0 gewonnen werden, und damit gelang auch die Revanche für die Heimniederlage. Da Rapid dem GAK unterlag, wurde der Rückstand auf einen Punkt reduziert. Das folgende Heimspiel gegen Ried wurde mit 2:0 gewonnen. In der 17.Runde folgte das Gipfeltreffen mit Sturm Graz am neuen Tivoli. In einem sehenswerten Spiel konnte durch Tore von Panis, Kirchler und Anfang ein 3:0 Sieg herausgespielt werden, und durch die gleichzeitige Niederlage der Rapid im Wiener Derby, waren die Tirol wieder an der Tabellenspitze. Das folgende Spiel in Salzburg wurde wegen der Vorbereitung auf des Stuttgart-Spiel verschoben.

In der ersten vorgezogenen Frühjahrsrunde gastierte der Tabellenletzte Admira am neuen Tivoli. Es gab wie in der 1.Runde einen Kantersieg für die Innsbrucker: 5:0 endete die Partie, wobei die Innsbrucker nach 4:0-Pausenführung etwas zurückschalteten. Einer spielte dabei groß auf: Heimkehrer Partik Jezek. Er schloss beinahe nahtlos an seine Leistungen im Tirol-Dress des Herbstes 1999 an, und bewies damit, dass er das Fußballspiel in Wien nicht verlernt hat!
Es folgte das Spiel in Wien bei Rapid. Bereits in der 6.Minute erzielte Kirchler die Tiroler Führung. In der Folge war Tirol dem 2.Treffer näher, als Rapid dem Ausgleich. Aber wieder ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig, allein Mair verhaute 2 Sitzer. Es kam, was kommen musste, unnötiges "Foul" im Strafraum - 1:1. Zu Beginn der 2.Hälfte das 2:1 durch Jezek, wieder Großchancen für die Innsbrucker, wieder kein Tor, wieder der Ausgleich! In der Schlussminute hatte Brzezcek das Siegtor am Fuß, aber Teufelskerl Ladi Maier im Rapidtor entschärfte auch diesen Ball, es blieb beim für Rapid schmeichelhaften 2:2. Die Innsbrucker waren nicht in der Lage, sich in der Tabelle ein wenig abzusetzen.
Das Heimspiel gegen Ried wurde souverän mit 3:1 gewonnen, im Nachtragsspiel zur 18.Runde in Salzburg erreichte man ein 1:1-Remis, wieder wurden etliche Großchancen nicht genutzt. Nach dem Ende der Herbstmeisterschaft lag Tirol dadurch punktegleich vor Rapid an der Tabellenspitze. In der 22.Runde folgte aber eine 3:0-Niederlage in Graz beim GAK, wo vor allem Ersatzgoalie Harrasser beim 0:1 nicht unbeteiligt war, und in der Folge auch seine Vorderleute verunsicherte. So gingen die Tiroler mit einem Punkt Rückstand auf Rapid in die Winterpause.

Da eine Genesung von Standard-Goalie Stani Cherchesov nicht rechtzeitig zum Auftakt zu erwarten war, wurde der Deutsche Marc Ziegler verpflichtet. Zu Wattens wechselten Streiter, Köck, Grumser, Grünwald, Alex Hörtnagl und Sturm, im Rahmen des Kooperationsvertrages.

Im vorgezogenen Spiel der 25.Runde bei Sturm Graz erreichen die Innsbrucker mit einer taktischen Meisterleistung trotz 1:0-Rückstand und einem Mann weniger (Rot für Marasek) durch Baur ein 1:1, und hielten sich die Grazer damit weiter vom Hals. Das folgende Heimspiel gegen SW Bregenz wurde mit 4:1 gewonnen, wobei Rado Gilewicz 2x scorte. In den beiden folgenden Heimspielen wurde die Tiroler wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. 1:1 gegen den Tabellenletzten LASK, damit erster Punkteverlust im neuen Tivoli, gegen die Austria gar ein 1:2. Besonders diese Niederlage tat weh. Zum einen, weil es die erste im neuen Stadion war, zum anderen, wie sie Zustande gekommen war: Frühes 1:0 durch Gilewicz, vergebener Elfer von Baur, Rot für einen Violetten. Anstatt den Vorsprung über die Bühne zu bringen, erzielten die Wiener 2 Tore zum enttäuschenden Endstand. Anstatt sich im Titelkampf etwas abzusetzen, gab es zwei arge Dämpfer für die Innsbrucker. Anstatt der erhofften, geforderten 6 Punkte war es nur einer.
Bleibt zu hoffen, da noch immer alles möglich ist (auch aus eigener Kraft), das sich die Innsbrucker wieder auf das wesentliche besinnen, und mit voller Konzentration in die schweren, entscheidenden Spiele gehen. Das erste - in Salzburg wurde mit allem zur Verfügung stehenden Fortune (man hatte auch aus dem Austria-Spiel einiges davon noch übrig) nach einem Scharrer-Tor mit 1:0 gewonnen.

Das nächste Heimspiel brachte die direkte Revanche. In einer Regenschlacht im neuen Tivoli erzielte Gilewicz den entscheidenden Treffer zum 1:0 für die Innsbrucker gegen die Violetten. Es folgte das Auswärtsspiel bei Admira-Mödling, dort wo im Herbst eine blamable Niederlage kassiert wurde, doch die Tiroler haben daraus gelernt, und siegten durch zwei Kirchler-Treffer mit 2:0.
Nun kam Rapid auf den Tivoli, wo man auf Gilewicz wegen der 5. Gelben Karte verzichten musste. In einem vor allem nach der Pause von Innsbrucker Seite geführtem Klassespiel, wurde aufgrund wieder einmal unzähliger vergebener Chancen (und Ladi Maier) "nur" ein 1:1 erreicht, nachdem Rapid durch einen Elfer kurz vor der Pause in Führung ging. Solche Spiele wurden aber auch schon ab und an verloren.......
Der Vorsprung auf die Verfolger war aber weiter beruhigend, die Mannschaft ist sich aber bewusst, dass es bei der 3-Punkte Regel sehr schnell geht, einen Vorsprung einzubüßen. Die 7 Punkte scheinen mehr, als sie sind. Daher ist weiterhin vollste Konzentration angebracht. Das der Punktepolster rasch kleiner werden kann, sah man schon beim Auswärtsspiel in Ried. Man unterlag nach schwachem Spiel mit 1:3. Es war das gleiche Spiel wie die beiden Begegnungen gegen Salzburg und dem bei der Admira, mit dem Unterschied, Ried nutzte die vorhandenen Chancen, die Tiroler konnten die frühe 1:0-Führung nicht über die Runden bringen. Erstmals ging diese Taktik nach hinten los. Die Innsbrucker konnten nach dem Rückstand nichts mehr zusetzen, hatten eine einzige Ausgleichschance.
Nach dem Rapid-Spiel war klar, die Innsbrucker konnten sich nur mehr selbst schlagen, und so wie es aussieht, sind sie auf dem besten Wege dorthin.
Auch wenn im Heimspiel der GAK mit drei Gilewicz-Toren mit 3:0 bezwungen wurde, und der alte 7 Punkte Vorsprung wieder hergestellt war, ging die Defensiv-Taktik in Bregenz wieder in die Hose. Kein Agieren, sondern nur Reagieren war bei den Tirolern in Bregenz angesagt. In der 89.Minute der Gegentreffer zum 0:1, folglich keine Zeit mehr zum "reagieren". Der Vorsprung schrumpfte wieder auf 4 Punkte. Beim LASK siegten die Tiroler dank Kirchler und Gilewicz mit 2:1, und haben im Heimspiel gegen Sturm den ersten Matchball.

Auch ohne Rado Gilewicz wurde er verwertet: 2:0 wurde Sturm bezwungen. In der 1.Halbzeit war Innsbruck feldüberlegen, und scheiterte 3 mal knapp. Zweimal Jezek an Sidorczuk, einmal Mair mit Stangenköpfler. In der 45.Minute war es wieder Jezek, der sich halblinks gegen 4 Grazer durchsetzte, und seine weite Flanke konnte Kirchler per Kopf über die Linie befördern.
In der zweiten Hälfte zog sich Tirol etwas zurück und verlegte sich wie immer aufs Kontern. Amoah hatte eine Riesenausgleichschance, scheiterte aber an Ziegler. In der 80.Minute dann die Entscheidung: Wieder war es Jezek, der nach Vastic-Fehler allein auf den Goalie zulief. Er behielt die Übersicht, überspielte Sidorczuk, und schob zum 2:0 ein. Da Rapid nur Remis spielte, war die Titelverteidigung perfekt. Riesenjubel im ausverkauften Tivoli-Neu.
Zum Saison-Abschluss kam es wieder zum Duell mit der Wiener Austria, diesmal aber in Wien. Wieder gelang die Revanche für die Heimniederlage, die Tiroler siegten durch zwei Radogoals mit 2:0. Im Hinblick auf das Cupfinale war bei den Innsbruckern nicht der letzte Einsatz zu bemerken. Anschließend ging es mit dem Flieger heim nach Tirol, wo die Titelverteidigung ausführlich gefeiert wurde.