In der
wieder nur kurzen Sommerpause, wurde der Kader erweitert. Als
Verstärkungen holte man Jerzy Brzeczek aus Israel zurück an den Inn,
vom LASK holten die Tiroler Jürgen Panis. Als Ergänzung wurden Andi
Schiener und Michael Streiter geholt. Als Ersatz für den nach
St.Pauli verliehenen Heinz Weber wurde Reinhold Harrasser
verpflichtet. Zudem wurde Bernhard Erkinger an die Wattener Filiale
verliehen. Dort werden auch die verpflichteten Mario Sara und der
junge Senegalese Sidibe geparkt. Peter Pawlowski fand vorerst keine
Berücksichtigung mehr im Kader der Innsbrucker, und wechselte
leihweise im Herbst zu SW Bregenz.
Das
Supercupspiel wurde vor Saisonbeginn am Tivoli gegen den Cupsieger
GAK, nach enttäuschender Vorstellung, mit 0:2 verloren. Der
Mannschaft fehlte in diesem Spiel der nötige Biss, der sie in der
Vorsaison das ganze Jahr über ausgezeichnet hatte.
Im
ersten Spiel der neuen Saison hatte die Tiroler den Aufsteiger
Admira Mödling zu Gast, und der machte den Fehler mitzuspielen, und
ging mit 6:1 unter, ein gelungener Auftakt für den Meister. In der
Folge reichte es in Bregenz und zuhause gegen den GAK nur zu
Unentschieden, und man verlor bereits Boden auf die Tabellenspitze.
Nach einem 2:0-Auswärtssieg beim LASK, gastierte die Wiener Austria
am Tivoli. Viel hatten sich die Innsbrucker vorgenommen, aber daraus
wurde nichts, da Mayrleb nach einem Abspielfehler in der Offensive
die zu weit aufgerückten Tiroler mit einem frühen 0:1 schockte. Die
Innsbrucker kamen in der Folge nicht ins Spiel, und mussten auch
noch in der Endphase das 0:2 hinnehmen. Kurt Jara war weniger über
das Ergebnis verärgert, als über das schlechte Spiel und die
mangelnde Einstellung seiner Mannen.
Dem Unentschieden in Ried folgte eine 0:3-Niederlage beim
Vizemeister Sturm. Im folgenden Heimspiel wurden die Salzburger mit
2:0 besiegt, wobei Edi Glieder endlich den ersten
Meisterschaftstreffer für die Tiroler erzielte. Beim Spiel in
Hütteldorf bei Rapid, geriet man wieder durch einen blöden
Abwehrfehler in Rückstand, hatte aber nach dem Ausgleich in der
Schlussphase den Siegestreffer auf dem Fuß, vergab diese Chance, und
so erzielte Rapid in der Nachspielzeit seinerseits den
2:1-Siegtreffer. Nach einem Viertel der Meisterschaft betrug der
Rückstand auf die Tabellenspitze bereits 9 Punkte.
In der
10.Runde kam es zum "Rückspiel" am Tivoli, aber auf dem "neuen
Tivoli", der eigentlich noch immer keinen Namen hat. In einem
kampfbetonten Spiel ohne spielerische Höhepunkte bezwangen die
Tiroler die Wiener durch ein Scharrer-Tor in der Nachspielzeit. Das
war der sehr späte Höhepunkt einer durchaus gelungenen
Eröffnungsfeier. Das nächste Auswärtsspiel bei Admira Mödling endete
mit einer blamablen 1:0-Niederlage, dem ersten Sieg der Admiraner in
der laufenden Saison.
Bregenz konnte zuhause auch erst in den letzten 5 Minuten mit 2:0
bezwungen werden, es lief einfach überhaupt nicht bei den Tirolern.
Mit dem Spiel beim GAK, das 2:0 gewonnen wurde, ging es wieder
leicht aufwärts mit den Innsbruckern. Auch der LASK konnte in der
Folge zu Hause mit 3:0 besiegt werden. Durch diese Siege hat sich
die Mannschaft bis auf 4 Punkte an die Tabellenspitze
herangearbeitet.
Es folgte das Spiel bei der Wiener Austria, die nach Verlustpunkten
an der Tabellenspitze lagen. Durch eine taktische Meisterleistung
von Kurt Jara, die von den Spielern perfekt umgesetzt wurde, konnte
das Spiel mit 2:0 gewonnen werden, und damit gelang auch die
Revanche für die Heimniederlage. Da Rapid dem GAK unterlag, wurde
der Rückstand auf einen Punkt reduziert. Das folgende Heimspiel
gegen Ried wurde mit 2:0 gewonnen. In der 17.Runde folgte das
Gipfeltreffen mit Sturm Graz am neuen Tivoli. In einem sehenswerten
Spiel konnte durch Tore von Panis, Kirchler und Anfang ein 3:0 Sieg
herausgespielt werden, und durch die gleichzeitige Niederlage der
Rapid im Wiener Derby, waren die Tirol wieder an der Tabellenspitze.
Das folgende Spiel in Salzburg wurde wegen der Vorbereitung auf des
Stuttgart-Spiel verschoben.
In der
ersten vorgezogenen Frühjahrsrunde gastierte der Tabellenletzte
Admira am neuen Tivoli. Es gab wie in der 1.Runde einen Kantersieg
für die Innsbrucker: 5:0 endete die Partie, wobei die Innsbrucker
nach 4:0-Pausenführung etwas zurückschalteten. Einer spielte dabei
groß auf: Heimkehrer Partik Jezek. Er schloss beinahe nahtlos an
seine Leistungen im Tirol-Dress des Herbstes 1999 an, und bewies
damit, dass er das Fußballspiel in Wien nicht verlernt hat!
Es folgte das Spiel in Wien bei Rapid. Bereits in der 6.Minute
erzielte Kirchler die Tiroler Führung. In der Folge war Tirol dem
2.Treffer näher, als Rapid dem Ausgleich. Aber wieder ließ die
Chancenverwertung zu wünschen übrig, allein Mair verhaute 2 Sitzer.
Es kam, was kommen musste, unnötiges "Foul" im Strafraum - 1:1. Zu
Beginn der 2.Hälfte das 2:1 durch Jezek, wieder Großchancen für die
Innsbrucker, wieder kein Tor, wieder der Ausgleich! In der
Schlussminute hatte Brzezcek das Siegtor am Fuß, aber Teufelskerl
Ladi Maier im Rapidtor entschärfte auch diesen Ball, es blieb beim
für Rapid schmeichelhaften 2:2. Die Innsbrucker waren nicht in der
Lage, sich in der Tabelle ein wenig abzusetzen.
Das Heimspiel gegen Ried wurde souverän mit 3:1 gewonnen, im
Nachtragsspiel zur 18.Runde in Salzburg erreichte man ein 1:1-Remis,
wieder wurden etliche Großchancen nicht genutzt. Nach dem Ende der
Herbstmeisterschaft lag Tirol dadurch punktegleich vor Rapid an der
Tabellenspitze. In der 22.Runde folgte aber eine 3:0-Niederlage in
Graz beim GAK, wo vor allem Ersatzgoalie Harrasser beim 0:1 nicht
unbeteiligt war, und in der Folge auch seine Vorderleute
verunsicherte. So gingen die Tiroler mit einem Punkt Rückstand auf
Rapid in die Winterpause.
Da eine
Genesung von Standard-Goalie Stani Cherchesov nicht rechtzeitig zum
Auftakt zu erwarten war, wurde der Deutsche Marc Ziegler
verpflichtet. Zu Wattens wechselten Streiter, Köck, Grumser,
Grünwald, Alex Hörtnagl und Sturm, im Rahmen des
Kooperationsvertrages.
Im
vorgezogenen Spiel der 25.Runde bei Sturm Graz erreichen die
Innsbrucker mit einer taktischen Meisterleistung trotz 1:0-Rückstand
und einem Mann weniger (Rot für Marasek) durch Baur ein 1:1, und
hielten sich die Grazer damit weiter vom Hals. Das folgende
Heimspiel gegen SW Bregenz wurde mit 4:1 gewonnen, wobei Rado
Gilewicz 2x scorte. In den beiden folgenden Heimspielen wurde die
Tiroler wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. 1:1 gegen
den Tabellenletzten LASK, damit erster Punkteverlust im neuen
Tivoli, gegen die Austria gar ein 1:2. Besonders diese Niederlage
tat weh. Zum einen, weil es die erste im neuen Stadion war, zum
anderen, wie sie Zustande gekommen war: Frühes 1:0 durch Gilewicz,
vergebener Elfer von Baur, Rot für einen Violetten. Anstatt den
Vorsprung über die Bühne zu bringen, erzielten die Wiener 2 Tore zum
enttäuschenden Endstand. Anstatt sich im Titelkampf etwas
abzusetzen, gab es zwei arge Dämpfer für die Innsbrucker. Anstatt
der erhofften, geforderten 6 Punkte war es nur einer.
Bleibt zu hoffen, da noch immer alles möglich ist (auch aus eigener
Kraft), das sich die Innsbrucker wieder auf das wesentliche
besinnen, und mit voller Konzentration in die schweren,
entscheidenden Spiele gehen. Das erste - in Salzburg wurde mit allem
zur Verfügung stehenden Fortune (man hatte auch aus dem
Austria-Spiel einiges davon noch übrig) nach einem Scharrer-Tor mit
1:0 gewonnen.
Das
nächste Heimspiel brachte die direkte Revanche. In einer
Regenschlacht im neuen Tivoli erzielte Gilewicz den entscheidenden
Treffer zum 1:0 für die Innsbrucker gegen die Violetten. Es folgte
das Auswärtsspiel bei Admira-Mödling, dort wo im Herbst eine
blamable Niederlage kassiert wurde, doch die Tiroler haben daraus
gelernt, und siegten durch zwei Kirchler-Treffer mit 2:0.
Nun kam Rapid auf den Tivoli, wo man auf Gilewicz wegen der
5. Gelben Karte verzichten musste. In einem vor allem nach der Pause
von Innsbrucker Seite geführtem Klassespiel, wurde aufgrund wieder
einmal unzähliger vergebener Chancen (und Ladi Maier) "nur" ein 1:1
erreicht, nachdem Rapid durch einen Elfer kurz vor der Pause in
Führung ging. Solche Spiele wurden aber auch schon ab und an
verloren.......
Der Vorsprung auf die Verfolger war aber weiter beruhigend, die
Mannschaft ist sich aber bewusst, dass es bei der 3-Punkte Regel
sehr schnell geht, einen Vorsprung einzubüßen. Die 7 Punkte scheinen
mehr, als sie sind. Daher ist weiterhin vollste Konzentration
angebracht. Das der Punktepolster rasch kleiner werden kann, sah man
schon beim Auswärtsspiel in Ried. Man unterlag nach schwachem Spiel
mit 1:3. Es war das gleiche Spiel wie die beiden Begegnungen gegen
Salzburg und dem bei der Admira, mit dem Unterschied, Ried nutzte
die vorhandenen Chancen, die Tiroler konnten die frühe 1:0-Führung
nicht über die Runden bringen. Erstmals ging diese Taktik nach
hinten los. Die Innsbrucker konnten nach dem Rückstand nichts mehr
zusetzen, hatten eine einzige Ausgleichschance.
Nach dem Rapid-Spiel war klar, die Innsbrucker konnten sich nur mehr
selbst schlagen, und so wie es aussieht, sind sie auf dem besten
Wege dorthin.
Auch wenn im Heimspiel der GAK mit drei Gilewicz-Toren mit 3:0
bezwungen wurde, und der alte 7 Punkte Vorsprung wieder hergestellt
war, ging die Defensiv-Taktik in Bregenz wieder in die Hose. Kein
Agieren, sondern nur Reagieren war bei den Tirolern in Bregenz
angesagt. In der 89.Minute der Gegentreffer zum 0:1, folglich keine
Zeit mehr zum "reagieren". Der Vorsprung schrumpfte wieder auf
4 Punkte. Beim LASK siegten die Tiroler dank Kirchler und Gilewicz
mit 2:1, und haben im Heimspiel gegen Sturm den ersten Matchball.
Auch
ohne Rado Gilewicz wurde er verwertet: 2:0 wurde Sturm bezwungen. In
der 1.Halbzeit war Innsbruck feldüberlegen, und scheiterte 3 mal
knapp. Zweimal Jezek an Sidorczuk, einmal Mair mit Stangenköpfler.
In der 45.Minute war es wieder Jezek, der sich halblinks gegen
4 Grazer durchsetzte, und seine weite Flanke konnte Kirchler per
Kopf über die Linie befördern.
In der zweiten Hälfte zog sich Tirol etwas zurück und verlegte sich
wie immer aufs Kontern. Amoah hatte eine Riesenausgleichschance,
scheiterte aber an Ziegler. In der 80.Minute dann die Entscheidung:
Wieder war es Jezek, der nach Vastic-Fehler allein auf den Goalie
zulief. Er behielt die Übersicht, überspielte Sidorczuk, und schob
zum 2:0 ein. Da Rapid nur Remis spielte, war die Titelverteidigung
perfekt. Riesenjubel im ausverkauften Tivoli-Neu.
Zum Saison-Abschluss kam es wieder zum Duell mit der Wiener Austria,
diesmal aber in Wien. Wieder gelang die Revanche für die
Heimniederlage, die Tiroler siegten durch zwei Radogoals mit 2:0. Im
Hinblick auf das Cupfinale war bei den Innsbruckern nicht der letzte
Einsatz zu bemerken. Anschließend ging es mit dem Flieger heim nach
Tirol, wo die Titelverteidigung ausführlich gefeiert wurde. |