Saison 1994/95
 

Bundesliga

  SP   S U N   Tore   P
    1. Austria Salzburg   36   15 17 4   48:24   47
    2. Sturm Graz   36   18 11 7   58:41   47
    3. Rapid Wien   36   19 8 9   63:50   46
    4. Austria Wien   36   16 11 9   58:38   43
    5. FC Tirol Innsbruck   36   15 10 11   61:44   40
    6. LASK   36   14 11 11   51:44   39
    7. Admira Wacker   36   11 11 14   48:55   33
    8. Vorwärts Steyr   36   9 11 16   40:49   29
    9. FC Linz   36   5 10 21   33:81   20
  10. VfB Mödling   36   4 8 24   28:62   16
 
 
Zugänge: Trainer Hans KRANKL                    
Andreas KOCH, Andreas POIGER (beide VfB Mödling)      
Souleymane SANE (SG Wattenscheid 09)            
Manfred SCHWABL (1. FC Nürnberg)
Harald CERNY (Admira Wacker)
Roman MÄHLICH (Wiener Sportclub)              
Peter STÖGER (Austria Wien)                
Stefan KÖCK, Wolfgang THALER, Theo GRÜNER, Florian SCHWARZ,
Johannes WECHSELBERGER, Christian KÖLL (alle BNZ Tirol)          
im Winter: Heinz PEISCHL (SC Wiener Neustadt)        
                       
Abgänge: Sascha FRASZ, Richard KITZBICHLER (SC Kundl)        
Marcello CARRACEDO (Estudiantes de La Plata)        
Andrzej LESIAK (Dynamo Dresden)              
Harald SCHROLL (Austria Lustenau)              
Phillipp SCHWARZ (FC Wacker Innsbruck)            
Christoph WESTERTHALER (Vorwärts Steyr)          
Kurt RUSS (LASK)                    
Milan ORAZE (SV Ried/Innkr.)                
Harald SCHNEIDER, Christian AFLENZER            
im Herbst: Manfred SCHWABL (TSV 1860 München)      
im Winter: Wolfgang THALER (SC Kundl)          
  Gerold BERGMANN (SV Axams)          
 
 

In Innsbruck wollte man es noch einmal ganz genau wissen. Der "Börsenguru" Klaus Mair investierte über 20 Millionen Schilling in den Verein. Wo das Geld herkam, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar. Der Vorstand vertraute dem Banker aber völlig - ein Fehler wie sich bald herausstellen sollte. Dem neuen Trainer Hans Krankl wurde förmlich jeder Wunsch von den Augen abgelesen, und auch erfüllt. Aus Deutschland holte Mair Manni Schwabl und den Konterstürmer Sammy Sane. Aber auch im Inland kaufte Mair ein. Spielmacher Peter Stöger holte er von Austria Wien, vom Wiener Sportclub Roman Mählich, von Admira/Wacker Harald Cerny, und Krankl brachte aus Mödling Andreas Koch und Andreas Poiger mit nach Tirol.

Krankl konnte wirklich wieder eine neue Euphorie auf dem Tivoli entfachen. Die Mannschaft war voll motiviert, und von ihrer eigenen Stärke überzeugt. Mit einem 3:0 über den FC Linz gelang ein guter Start in die Saison. Danach folgten ein 0:0 bei der Wiener Austria und eine 0:1 Heimniederlage gegen Vorwärts Steyr! Sieg in Mödling, Remis bei Sturm, Heimsieg gegen den LASK. Dann das Auswärtsspiel in Krankl´s sportlicher Heimat. Rapid siegte mit 3:1. Es folgte ein 5:1 Heimsieg gegen Admira/Wacker und zwei Remis gegen Salzburg. Nach den Siegen beim FC Linz und zuhause gegen die Wiener Austria, konnte die Mannschaft wieder die Tabellenführung übernehmen.
Dann folgte die wohl bitterste Stunde der Ära Krankl. Der Chefcoach war in Spanien auf Beobachtungsreise, und konnte vorerst gar nicht glauben was ihm aus Innsbruck berichtet wurde: 0:5-Debakel in Steyr (!), 2 Tore durch den Ex-Tiroler Westerthaler. Die Mannschaft fing sich zwar schnell wieder mit 2 klaren Heimsiegen gegen Mödling (3:1) und Sturm (5:0), und dem Remis beim LASK. Dann aber der Knackpunkt in der Meisterschaft: Heimspiel gegen Rapid am Tivoli: Bereits nach 10 Minuten führten die Wiener mit 0:2, Endstand 2:3. Auch das folgende Auswärtsspiel bei der Admira ging verloren. Der sicher geglaubte Herbstmeistertitel wurde nicht erreicht. Von nun an war die Euphorie wie weggeblasen.

In der Winterpause offenbarten sich aber immer mehr interne Zwistigkeiten, die durch Cliquenbildungen innerhalb der Mannschaft hervorgerufen wurden. Die Wiener konnten angeblich nicht mit den Tirolern, und umgekehrt.

Zum Frühjahrsstart ging es wieder in die Südstadt, wieder eine Niederlage. Nach der Heimniederlage gegen die Austria, mit der man endgültig aus dem Kreis der Titelanwärter ausschied, folgte eine kleine Rehabilitierung in Steyr, mit einem 2:3-Auswärtssieg. Auch die beiden folgenden Heimspiele gegen den FC Linz und Mödling konnten gewonnen werden.
Zudem verzettelte sich der Vereinsvorstand immer mehr in Aktionen, die nicht wirklich zur Lösung der durch die Verhaftung von Mair hervorgerufenen Probleme beitragen konnten. Krankl drohte mit sofortigem Rücktritt, sollte nicht wieder Ruhe in die tägliche Arbeit einkehren, und sein Abschied zu Saisonende war bereits beschlossene Sache.
In dieser Phase im Frühjahr gab es eine sieglose Serie von 6 Spielen (Remis in Salzburg und gegen die Admira, Niederlagen beim LASK und Sturm, zuhause gegen Rapid und Sturm). Erst gegen Ende der Saison zeigte die Mannschaft mit Sieg beim FC Linz, Remis bei der Wiener Austria und gegen Steyr, Siegen bei Mödling und gegen den LASK (jeweils 6:1), Auswärtsremis bei Rapid und einem 2:0 gegen Meister Salzburg, was in ihr wirklich steckte, und sicher mehr als der enttäuschende 5.Platz möglich gewesen wäre. Dieser reichte gerade mal noch für die Teilnahme am neu geschaffenen UI-Cup.