Saison 1987/88
 

Bundesliga

  SP   S U N   Tore   P
    1. Rapid Wien   36   22 10 4   81:40   54
    2. Austria Wien   36   19 8 9   83:47   46
    3. Sturm Graz   36   15 12 9   55:48   42
    4. Vienna   36   18 3 15   68:65   39
    5. Admira Wacker   36   16 6 14   73:51   38
    6. FC Swarovski Tirol   36   11 15 10   47:49   37
    7. GAK   36   11 13 12   50:66   35
    8. Wiener Sportclub   36   9 13 14   63:77   31
 
 
Zugänge: Trainer Ernst HAPPEL (Hamburger SV)        
Christian PEINTINGER, Rupert MARKO (beide Sturm Graz)
Robert WAZINGER (WSG Wattens)        
Bruno PEZZEY (Werder Bremen)          
Martin IMMLER (FC Vils)              
Werner WINKLER (BNZ Tirol)            
                 
                 
Abgänge: Trainer Felix LATZKE              
Christian VALENTINI (WSG Wattens)        
Kurt WELZL (SV Spittal/Drau)            
im Winter: Arnold KOREIMANN (Austria Klagenfurt)
  Thomas LENNINGER (Austria Klagenfurt)
  Alfred ROSCHER (SV Waldhof 07 Mannheim)
  Robert AUER (Austria Salzburg)    
 
 

Tatsächlich präsentierten der neue Präsident Gernot Langes-Swarovski und der neue Manager Gerhard Leutgeb die Bombe: Ernst Happel hieß der neue Trainer am Innsbrucker Tivoli !
Auch neue Spieler wurden geholt. Von Sturm Graz die Talente Rupert Marko und Christian Peintinger, und - wie es Happel sagte - von der Alm, ein gewisser Robert Wazinger (Wattens). Da es in der Vorbereitung mit der Abseitsfalle so gar nicht nach Happels Wunsch klappte, wurde ein Denkmal aus den 70ern heimgeholt: Bruno Pezzey kam von Werder Bremen zurück. Aber mit dem Riesenkader (28) war die Arbeit auch für Happel nicht leicht.

Der Saisonstart ging voll in die Hose: 0:2-Niederlage beim GAK, Remis bei Sturm, knapper Heimsieg gegen Klagenfurt, 0:3-Schlappe bei der Wiener Austria, man lag auf dem enttäuschenden 10.Platz nach 4 Runden. Es folgte ein Heimsieg gegen VÖEST, Remis beim Wiener Sportclub  und bei der Admira, Sieg in Mödling und zu Hause ein 3:3 gegen Rapid, man führte bereits mit 3:1.
Nach den Siegen beim LASK, und gegen die Vienna, hatte man sich in der 11.Runde auf den 3.Rang emporgearbeitet. Die beiden Heimspiele gegen die Grazer endeten mit Remis (GAK 2:2) und Sieg (3:0 Sturm). Aber die Konstanz fehlte weiter im Spiel der Tiroler: Niederlage in Klagenfurt, Sieg gegen die Austria, Remis in Linz bei VÖEST und gegen den Sportclub zuhause. Nach der Niederlage bei Admira, einem Heimsieg gegen Mödling, und den beiden Remis bei Rapid und gegen den LASK, folgte die Niederlage bei Vienna, und man beendete den Grunddurchgang nur an 5.Stelle.

Es gab auch einige Veränderungen im Kader der Tiroler: Nach und nach wurden einige bewährte Kräfte aussortiert. Auer, Koreimann und auch Roscher verließen in der Winterpause zum Teil im Streit den Klub.
Der Frühjahrsstart gelang zwar mit dem 1:0 gegen die Admira, aber es ging weiter bergab: Niederlagen bei Vienna, Sturm und beim Wiener Sportclub, Sieg gegen die Wiener Austria, Remis gegen Rapid , 2 x GAK und Admira. Was folgte war der Tiefpunkt dieser Frühjahrssaison: 0:1-Heimdesaster gegen die Vienna, Torschütze der in Innsbruck kläglich gescheiterte Steinkogler, 2:4-Niederlage bei Rapid. Den Remis gegen die Austria und bei Sturm folgte zum Abschluss wenigstens noch ein Heimsieg, mit dem 2:0 gegen den Wiener Sportclub.

Die Mannschaft konnte sich nie einspielen, zu oft probierte es Happel mit einer anderen Aufstellung, was die Spieler zusätzlich verunsicherte. Es konnte kein Rhythmus gefunden werden, es ging immer Auf und Ab. Man hatte den Eindruck, dass der Druck auf der Mannschaft - in Person Ernst Happel, und die Angst zu Versagen einfach in diesem Jahr noch zu groß waren. Der alte Fuchs Ernst Happel erkannte aber schon früh, das in diesem - ersten - Jahr seines Wirkens nichts zu holen war, und experimentierte so lange, bis er die richtige Mischung gefunden hatte. Wie sich in den nächsten Jahren zeigen sollte - er hat sie gefunden!

Jeder andere Trainer als Happel hätte mit Sicherheit diese Saison als Trainer nicht überlebt, Gernot Langes aber gab dem Startrainer, die Zeit um sein Konzept durchzusetzen. Es dauerte wirklich ein ganzes Jahr, bis die Mannschaft das System von Happel kapierte. Das enttäuschende Ergebnis war der 6.Meisterschaftsrang, der schlechteste seit dem Abstieg 1979 - aber auch die Basis für die Zukunft.