UEFA - Cup
1986/87
1. Runde: | FC Swarovski Tirol - Sredec Sofia | 3:0 |
Sredec Sofia - FC Swarovski Tirol | 2:0 | |
2. Runde: | FC Swarovski Tirol - Standard Lüttich | 2:1 |
Standard Lüttich - FC Swarovski Tirol | 3:2 | |
3. Runde: | Spartak Moskau - FC Swarovski Tirol | 1:0 |
FC Swarovski Tirol - Spartak Moskau | 2:0 | |
Viertelfinale: | AC Torino - FC Swarovski Tirol | 0:0 |
FC Swarovski Tirol - AC Torino | 2:1 | |
Halbfinale: | IFK Göteborg - FC Swarovski Tirol | 4:1 |
FC Swarovski Tirol - IFK Göteborg | 0:1 | |
In der ersten Runde bekam man es mit Sredec Sofia (ehemals CSKA) zu tun. Eine dieser unbeliebten, starken, aber nicht gerade publikumswirksamen Ostblockmannschaften. Vor 8.000 Zuschauern gingen die Bulgaren auch in Führung, doch nach einer guten halben Stunde gab es einen Wolkenbruch, und das Spiel musste abgebrochen werden. Am nächsten Tag kam es bei regulären Bedingungen zur Neuaustragung. Eine völlig "andere" Innsbrucker Mannschaft war am Werk, und konnte durch Tore von Roscher, Pacult und Linzmaier verdient mit 3:0 gewinnen. Beim Rückspiel in Sofia gab es eine 0:2 Niederlage, wobei Tomislav Ivkovic eine hervorragende Leistung bot, und somit den Aufstieg rettete. In der nächsten Runde wartete nun Standard Lüttich, angesichts von 6 Verletzten eine schier unlösbare Aufgabe. Doch mit einer kämpferischen Sonderleistung und einem Tor durch den jungen Andi Spielmann kurz vor Schluss konnte man das Hinspiel mit 2:1 für sich entscheiden. Vor dem Rückspiel in Lüttich gab es in der Mannschaft zwischen einigen Spielern und Trainer Latzke gröbere Differenzen, angesichts der wichtigen Aufgaben raufte man sich aber noch einmal zusammen. Nach 45 Minuten in Lüttich schien der Aufstieg durch eine 2:0 Führung (Roscher und Spielmann) bereits sicher in der Tasche. Doch man hatte nicht mit dem wahren Angriffsfurioso der Belgier gerechnet: Sie drehten das Spiel auf 2:3, und nur durch eine neuerliche Klasseleistung von Ivkovic konnte die 3.Runde erreicht werden. Spartak Moskau war der Gegner, das Hinspiel wurde wegen des Winters in Moskau auf der Halbinsel Krim gespielt. Einmal mehr Tomi Ivkovic und ein Alpen-Cattenachio retteten eine knappe 0:1 Niederlage. Im Rückspiel ließen die Innsbrucker wieder alte Europacupzeiten aufleben. Einer Fortsetzung der großen Spiele Ende der 70er (Celtic, Gladbach) würdig, und durch tausende Wunderkerzen angetrieben, spielten die Tiroler Klassefußball. Geführt vom hervorragenden Hans Müller konnten die Russen mit 2:0 bezwungen werden. Erstmals seit 9 Jahren war man im Frühjahr noch international vertreten.
Vor dem Viertelfinalspiel beim AC Torino kam allerdings der Konflikt zwischen Peter Pacult und Trainer Felix Latzke wieder zum Ausbruch. Zudem machte das Gerücht die Runde, Latzke sollte durch Ernst Happel im Sommer abgelöst werden. Das alles trug einer guten Vorbereitung auf das wichtige Spiel in Turin sicher nicht bei. Trotzdem konnte Ivkovic mit einer weiteren Weltklasseleistung das Tiroler Tor rein halten, zudem vergaben die Italiener einen Elfmeter, so blieb es beim vielumjubelten 0:0. Beim Rückspiel hätten sicher 3-4 mal soviel Karten verkauft werden können, aber der Tivoli fasste nur 20.000 Zuschauer, und an ein Auswandern nach z.B. Wien wurde nicht im geringsten gedacht, man wollte am Tivoli spielen. Es gelang tatsächlich die hart spielenden Turiner mit 2:1 zu besiegen (Pacult und Müller durch Direktcorner), wobei es nach dem Anschlusstreffer der Turiner in den Schlussminuten noch einmal heiß herging, und beinahe der 2:2 Ausgleich - gleichbedeutend mit dem Ausscheiden - gefallen wäre. Es war soweit: Erstmals in der Vereinsgeschichte war eine Innsbrucker Mannschaft im Halbfinale eines Europacups. Dort wartete der IFK Göteborg, und man hatte sich durchaus Chancen ausgerechnet, zumal einem das Los Borussia Mönchengladbach diesmal erspart blieb - der Kreis hätte sich geschlossen, und viele im Verein hätten gerne eine solche Begegnung gesehen! Jetzt war aber das Glück dann zuviel in Anspruch genommen worden, und IFK Göteborg (der spätere UEFA-Cup-Sieger) gewann mit 4:1 zuhause und 1:0 am Innsbrucker Tivoli. In diesen beiden Partien wurden die Tiroler zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Die bislang erfolgreichste internationale Saison der Innsbrucker war zu Ende. |