Europacup der Meister - 1977/78
 

1. Runde: FC Basel - SSW Innsbruck 1:3
  SSW Innsbruck - FC Basel 0:1
     
2. Runde: Celtic Glasgow - SSW Innsbruck 2:1
  SSW Innsbruck - Celtic Glasgow 3:0
     
Viertelfinale: SSW Innsbruck - Borussia Mönchengladbach 3:1
  Borussia Mönchengladbach - SSW Innsbruck 2:0
     
     
     

Mit großer Spannung erwartete man bei Wacker die Europacup-Auslosung. Unter keinen Umständen wollte man einen übermächtigen Gegner. Das Los meinte es gut mit Wacker, der Schweizer Meister FC Basel wurde zugelost. Nach einigen Spionagereisen war für Kessler klar: Dieser FC Basel war zu schlagen, Wacker hatte die bessere Mannschaft.
 

In Basel fehlte Manfred Gombasch dafür war Peter Koncilia wieder mit dabei. Das Spiel begann, wie es Kessler erwartete, selbst die Führung der Schweizer ließ bei ihm und den Spielern keine Unruhe aufkommen, Wacker wartete auf seine Chancen, die auch kamen. Kurt Welzl erzielte den Ausgleich in der 40.Minute, kurz vor der Pause aus einem Elfmeter sogar die 2:1-Führung für Wacker. Als Didi Constantini nach der Pause per Kopf sogar auf 3:1 stellte, war alles klar. Wacker gewann das Hinspiel, und hatte gute Chancen erstmals im Meistercup die zweite Runde zu erreichen.  
Das Rückspiel im Meistercup wurde wegen einer Sperre des Tivolis in Salzburg-Lehen ausgetragen. Wacker war einzig und allein bestrebt, aufzusteigen. Es brachte wenig offensiv zu spielen, aber Konter der Schweizer einzufangen. Wacker hatte durchaus Möglichkeiten, das Tor aber erzielte Maissen für den FC Basel nach einer guten Stunde. Die letzte halbe Stunde war von der Angst des Scheiterns geprägt, Basel hatte aber zum Glück nicht die Mittel, um die Begegnung noch für sich zu entscheiden. Wacker stieg nach der 0:1-Niederlage mit einem Gesamtscore von 3:2 in die zweite Runde im Meistercup auf.

Die Auslosung der 2.Runde brachte ein ebenso schweres wie attraktives Los - den schottischen Doublegewinner Celtic Glasgow. Wackers größte Sorge war, ob die beiden angeschlagenen Stering und Forstinger bis zum Anpfiff fit werden. Nach den Ausfällen von Gombasch und Peter Koncilia war die Mittelfeldformation Wacker´s ohnehin arg geschwächt. Die beiden bestanden den Fitnesstest. Celtic - in der laufenden Meisterschaft schlecht gestartet - spielte groß auf, Wacker war unter Dauerdruck, rettete sich mit einem 0:0 in die Pause. Kurz nach Wiederbeginn das 1:0 für Celtic durch Craig, 5 Minuten später der Ausgleich durch einen Kopfball-Aufsitzer von Werner Kriess, den er nicht einmal optimal getroffen hatte. Celtic drückte weiter, Wacker kämpfte bis zum Umfallen und musste in der 78.Minute das 1:2 durch Burns hinnehmen - das war´s. Eine Abwehrschlacht ging zu Ende, Celtic um Klassen besser, als in der Meisterschaft, Wacker schaffte sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel.

Nach Salzburg begleiteten Wacker trotz britischem Wetter und einer Live-Übertragung des Spieles über 7.000 Tiroler, um ihren Verein in die nächste Runde zu begleiten. Georg Kessler rochierte an einigen Position, wollte so die Schotten verwirren, ein Schachzug der aufgehen sollte. Die erste halbe Stunde war der beste Fußball, den Wacker bislang gezeigt hatte. Mit schnellem, technisch sicherem Spiel wurden die Schotten ausgehebelt. In der 5.Minute das 1:0 durch Kurt Welzl, nach 21 Minuten ein Stangelpass, den Sepp Stering über die Linie drückte, nach 28 Minuten ein blitzsauberer Konter, den Franz Oberacher lehrbuchmäßig zum 3:0 vollendet.
Wacker spielte weiter druckvoll, sie Schotten waren nur mehr um Schadensbegrenzung bemüht. In der 2.Halbzeit musste Wacker natürlich dem Tempo des ersten Durchgangs Tribut zollen, war aber trotzdem das überlegene Team - das große Ziel, der Aufstieg in die 3.EC-Runde wurde erstmals - eindrucksvoll- erreicht. Mann des Abends war Franz Oberacher, der an allen 3 Toren beteiligt war, kurz vor Schluss körperlich völlig erschöpft ausgetauscht werden musste.

Mittwoch, 1.März 1978, ein Tag der in die Geschichtsbücher des österreichischen Fußballsports eingehen sollte, Wacker empfing den deutschen Meister Borussia Mönchengladbach im Rahmen des Viertelfinales. Trotz der letzten schlechten Ergebnisse war der Tivoli mit 18.000 Zuschauern gefüllt, der Mannschaft wurde einiges zugetraut.
Wacker begann ähnlich wie gegen Celtic, bereits in der 4.Minute
die große Führungschance, als Kurt Welzl einen Elfmeter nur an die Stange setzt. Aber nur 3 Minuten später die Führung Wackers: Peter Koncilia sorgt für das frühe 1:0. Werner Kriess mit einem Kopfball via Innenstange zum 2:0 in der 24.Minute und Werner Schwarz mit einem Freistoß in der 26.Minute zum 3:0 ließen die Borussen verzweifeln. Wacker hatte noch vor der Pause weitere Möglichkeiten, die wenigen der Gladbacher machte Friedl Koncilia zunichte. Der Pausenpfiff unterbrach den Spielfluss Wackers, es wäre besser gewesen, die 90 Minuten in einem Stück durchzuspielen.
Als in der zweiten Hälfte Welzl und Werner Schwarz (Kreuzbandriss und Meniskusschaden) verletzt ausscheiden mussten, riss der Spielfluss der Innsbrucker. Niemand geringer als der eingewechselte Jupp Heynckes erzielte das für die Deutschen so wichtige Auswärtstor, als Wacker im Spielaufbau ein Abspielfehler unterlief. Das Spiel endete mit einem mehr als verdienten 3:1-Sieg für Wacker Innsbruck.

Es folgte der Showdown am Gladbacher Bökelberg. Vor 32.000 Zuschauern ging die Borussia durch einen umstrittenen Elfer, den Rainer Bonhof verwandelte, in Führung. Noch vor der Pause das 2:0 per Kopf durch den Wacker-Spezialisten Jupp Heynckes, der mit seinem 8.Treffer gegen Wacker zugleich das Ausscheiden der Innsbrucker aus dem Europacup besiegelte. In der 2.Halfte hatte Wacker auch seine Möglichkeiten, Welzl scheiterte mit einem Stangenschuss, generell aber an der fehlenden Cleverness bei der Chancenverwertung.