Europacup der
Meister -
1975/76
1. Runde: | Borussia Mönchengladbach - SSW Innsbruck | 1:1 |
SSW Innsbruck - Borussia Mönchengladbach | 1:6 | |
In
der ersten Runde des Europacups der Meister 1975/76 zog Wacker
wieder Borussia Mönchengladbach. Während Teamverteidiger Berti Vogts
durchaus Respekt vor den Innsbruckern in einem Interview
durchblicken ließ, waren die Fans am Böckelberg da ganz anderer
Ansicht. Für das Europacupspiel gab es noch genügend Karten, während
der samstägige Schlager gegen Bayern München knapp vor dem Status
„Ausverkauf“ stand.
Die Borussia spielte, wie nicht anders zu erwarten, von Beginn an druckvoll und drängte Wacker in die eigene Hälfte zurück. Doch die Innsbrucker konnten einige gefährliche Gegenangriffe vor allem über Welzl, aber auch über Oberacher starten und aus einem dieser Konter fiel knapp vor der Pause das überraschende 1:0 – Kurt Welzl. Auch in Halbzeit 2 stemmten sich die Innsbrucker vehement gegen die drängende Borussia, bis sieben Minuten vor Schluss, der englische Schiedsrichter Burns auf den Elfmeterpunkt zeigte, Foul von Kriess an Jensen oder hatte sich der Däne nur geschickt fallen gelassen? Wütende Proteste der Tiroler Spieler halfen nichts – Alan Simonsen der Däne verwandelte zum 1:1. Dabei blieb es dann auch. Auch in der deutschen Presse wurde der Elfmeter als „hart“ und „fragwürdig“ bezeichnet, das half aber keinem mehr. Nach Schusspfiff hatte Torhüter Koncilia „der Hexer vom Böckelberg“ sich den Ball nochmals auf den Elfmeterpunkt gelegt und mit der Bemerkung „Second Penalty“ den Ball ins Tor gedroschen. Während Koncilia noch vor dem Länderspiel in Ungarn mit seinen Sprüchen für gute Stimmung sorgte und sich Fussball-Österreich nach der 1:2-Niederlage in Budapest – Bundestrainer Leopold Stastny trat nach der Niederlage zurück - damit beschäftigte ob man nicht gleich die ganze Elf von Wacker Innsbruck im entscheidenden Spiel gegen Wales antreten lassen sollte, erreichte Innsbruck die Nachricht von der Sperre – Torhüter Friedl Koncilia wurde für zwei Spiele gesperrt. Beim Rückspiel musste also Schatz ins Tor, Norbert Schatz der bisher kaum in Pflichtspielen zum Einsatz gekommen war. Im Meisterschaftspiel gegen den GAK spielte trotzdem Koncilia, aber alle versuchten Schatz "starkzureden" und ihm Selbstvertrauen zu geben. Borussia musste auf Bonhof verzichten, der sich im Schlager gegen Bayern München (4:1) die Hand gebrochen hatte. Da Gladbach in Berlin gegen Hertha das letzte Spiel 0:3 verloren hatte, hoffte man auf eine gewisse Auswärtsschwäche der Deutschen. Während Elsner die Devise ausgab nur ja kein Tor, ein 0:0 würde reichen, baute Gladbach-Trainer Udo Lattek auf ein 2:2. Kurz vor Spielbeginn stand fest – auch Horvath konnte nicht spielen, Meniskusverletzung.
Wacker spielte eine der besten Partien die diese Mannschaft je
gespielt hat und ging durch Ove Flindt in der 23.Minute mit 1:0 in
Führung, das Tivoli kochte, der deutsche Meister unter Druck. Oberacher und Welzl spielten die deutschen Verteidiger schwindlig,
Flindt verteilte im Mittelfeld die Bälle. Torhüter Schatz nervös,
steckte damit auch die Verteidigung an, ein Rückpass von Kriess
hätte fast schon zu einem Eigentor geführt, knapp vor der Pause fiel
der Ausgleich. |