Europacup der Cupsieger - 1970/71
 

1. Runde: Wacker Innsbruck - Partizan Tirana 3:2
  Partizan Tirana - Wacker Innsbruck 1:2
     
2. Runde: Real Madrid - Wacker Innsbruck 0:1
  Wacker Innsbruck - Real Madrid 0:2
     
     
     

Wackers Europacupgegner – Partizan Tirana – spielte in der Qualifikation gegen den schwedischen Cupsieger Atvidabergs FF. Die schwedische Meisterschaft wurde ja nach dem Kalenderjahr gespielt, daher war die neue Meisterschaft voll im Gange und Atvidaberg aktueller Tabellenführer. In den Reihen der Schweden standen mit Gustavsson, Torstenson, Eklund und Sandberg klingende Namen. Die Albaner konnten in Schweden in Führung gehen und mehr als ein 1:1 ließen die gut eingestellten „Partisanen“ nicht mehr zu. In Tirana agierte Partizan ungleich mutiger und auch die Hitze setzte den Schweden zu. Mit einem 2:0-Sieg erreichte Partizan die Hauptrunde.

Die Albaner waren durch den Erfolg gegen Atvidaberg selbstbewusst geworden und wähnten sich gegen die Innsbrucker als Favoriten. Trainer Borici ließ die Presse wissen, dass sie nach Innsbruck kamen um mit einem Sieg heimzukehren. Bei Wacker fehlte zudem der angeschlagene Wolny.
Am 16. September 1970 – übrigens die Flutlichtpremiere am Tivoli - war es soweit und die Albaner zeigten ihre Stärken, vor allem Pano war ein ausgezeichneter Konterstürmer und er brachte Partizan nach 22 Minuten mit 0:1 in Führung. Eine Minute später stand es bereits 0:2. Janku bezwang Nationaltorwart Herbert Rettensteiner. Nach einer halben Stunde kam Tschenett für den enttäuschenden Rettensteiner. Erst später sollte man feststellen, dass Rettensteiner „nachtblind“ war.
Mit Tschenett kam mehr Sicherheit in die Abwehr und knapp vor der Halbzeitpause bekam Wacker einen sehr fragwürdigen Elfmeter zugesprochen den Ettmayer sicher verwandelte. Nach Seitenwechsel sicherten Obert und Francescin Wacker Innsbruck den knappen 3:2-Heimsieg.  

Wolny wurde auch für das Rückspiel nicht fit. 30.000 Zuschauer erwarteten Wacker im Nendori-Stadion, wo Partizan seit vier Jahren keine Niederlagen mehr hinnehmen musste. Und wieder brachte Pano Tirana in Front. 16.Minute 1:0. Doch diesmal befand sich Rettensteiner in blendender Verfassung. Wackers Abwehr stand gut und vorne explodierte Poldl Grausam, der mit zwei Toren (38. und 55.Minute) Wackers 2:1-Sieg fixierte.

Mit dem in Runde 2 zugelosten Gegner Real Madrid war Innsbruck sehr zufrieden, nur ja kein unattraktiver Gegner aus dem Osten Europas. In den Reihen der Spanier standen u.a. Amancio, Benito, Pirri, Velasquez und Bueno.
Der 21.10.1970 sollte zur Sternstunde Wackers werden. Elsner hatte sich von Sevilla-Trainer Merkel einige Tipps geholt. Mit dabei auch rund 500 Schlachtenbummler aus Tirol. War für Wacker Real die „große Nummer“ so war es für Real genau umgekehrt. Wacker Innsbruck konnte dann aber doch immerhin 35.000 spanische Zuschauer zum Spielbesuch motivieren. Solange wie möglich das 0:0 halten war die Devise und nach 21 Minuten war es still im Stadion nur die 500 Tiroler jubelten. Poldl Grausam versetzte Gonzalez und netzte ein – 0:1 für Wacker Innsbruck. Das Tor verlieh zusätzliche Kräfte und Ettmayer kurbelte unermüdlich im Mittelfeld und hätte in Minute 27 fast den zweiten Treffer erzielt, doch Torhüter Miguel Angel erwischte den Aufsetzer noch. Rettensteiner entschärft eine Pirri-Bombe, danach nochmals Pirri – Stange. Real brachte an diesem Tag keinen Ball im Innsbrucker Gehäuse unter. Auswärtssieg beim mehrfachen Europacupsieger, wer hätte das gedacht.
Wackers Mannschaft: Rettensteiner; Eschelmüller, Werner, Eigenstiller, Kriess, Binder, Francescin, Obert, Grausam, Ettmayer, Jara (61.Wolny).

Am Tivoli spielte Real groß auf. 0:0 zur Pause, die Sensation lag in der Luft. Nach Seitenwechsel wurde der Druck der Spanier noch stärker, doch erst eine Viertelstunde vor Spielende gelang Grande das 0:1 für Real. Sieben Minuten später war es vorbei. Bueno hatte einen von Fleitas an die Latte kanonierten Ball erwischt und sandte zum 0:2 ein. Die rollenden Angriffe der Spanier wurden spät aber doch auch mit Toren belohnt.